Haustiere – deine Freunde

Die Tauben, Hühner und Kaninchen in der Zuchtanlage der Ursulinenschule werden von den Schülerinnen und Schülern täglich sehr gewissenhaft betreut. Die Zusammenarbeit zwischen unserem Verein und der Schule funktioniert sehr gut. Auch Informationen über die Haltung von anderen Haustieren wird von den Kindern mit großem Interesse verfolgt. Einige Kinder des Kurses haben Hunde, Katzen und Kaninchen zu Hause und damit auch schon Erfahrung über die Pflichten, die daraus entstehen, gemacht. Aber auch Vögel gehören zu den beliebten Haustieren. So haben wir uns auf den Weg gemacht und in unserer Kursstunde die Vogelauffangstation in Fritzlar besucht. Dort sind wir immer willkommen und wurden von Herrn A. Bischof herzlich empfangen. Zunächst standen seine beiden Hunde im Blickpunkt der Kinder, denn die Kunststücke des Beagle sind neben seinem Können als Jagdhund beachtenswert.

Der Grund für unseren Besuch war natürlich seine ehrenamtliche Tätigkeit, verletzten Vögeln zu helfen. Vogelschutz ist Umweltschutz! Für viele Menschen zählt das Völkchen der bunten Singvögel zu den liebsten Gästen. Liegt lange Schnee, leiden sie Not, denn dann fällt es schwer, genügend gewohntes Futter mit Samen und Körnern, Beeren und Insektenlarven aufzutreiben. So wurde uns gezeigt, wie man artgerechtes Futter für den kommenden Winter herstellt.

Einige der verletzten und kranken Vögel, die Herr Bischof betreut, sind noch in seiner Station und konnten von uns besichtigt werden. Er konnte zu jedem Tier eine lange, traurige Geschichte erzählen. Einige sind zu Verkehrsopfern geworden oder haben sich bei der Kollision mit Stacheldraht oder Freileitungen Verletzungen zugezogen. Neben den Greifvögeln, die später wieder in die freie Natur entlassen werden können, gibt es auch einige Patienten, die für immer bei ihm bleiben müssen: ein Greifvogel und eine Türkentaube. Sie wurden so stark verletzt, dass eine vollständige Genesung nicht möglich ist.

Wer jährlich 50 bis 80 Wildvögel aufnimmt und das schon seit etwa 60 Jahren, der kann so manche Geschichte erzählen. Die Schülerinnen und Schüler lauschten seinen Erzählungen mit großem Interesse. Dabei halfen mehrer dicke Fotobücher der Pfleglinge: der einäugige Uhu, der mit Reizgas verletzt wurde; die Rohrweihe, die eine Autobahn für längere Zeit sperrte; der Storch, der einen Gummiring um den Schnabel hatte; und viele weitere verletzte Geschöpfe (Wildkaninchen, Hirschkäfer, Rabenkrähe ua).

Jetzt haben die Schülerinnen und Schüler eine Anlaufstation, wenn sie verletzte Vögel finden. Nicht wegschauen, helfen! Bevor man eifrig zur Tat schreitet, sollte man aber überprüfen, ob der Vogel wirklich verletzt ist. Kleinvögel, die aus dem Nest gefallen sind, sollten vor Katzen geschützt an einer höheren Stelle platziert werden. Dort werden sie meist von den Eltern weiter gefüttert.

Wir danken Herrn Bischof für den freundlichen Empfang und die lehrreichen Erklärungen. Die Zeit verging viel zu schnell. Wir kommen gern wieder!

Rudolf Ehrhardt
(betreuender Lehrer und Geflügelzüchter)

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