Nicht jedes Ei sollte in die Brutmaschine!

Beim Sammeln von Bruteiern gilt es einiges zu beachten, denn nicht jedes Ei ist für die Brut geeignet.


Das Hühnerei ist ein Wunderwerk der Natur. Legt man es drei Wochen in den Brutkasten, schlüpft daraus, sofern es befruchtet ist, ein fertiges Lebewesen, das vom ersten Tag an selber frisst und zum Überleben nur noch etwas Wärme braucht.


Ei Gewicht.


Im Standard ist für alle Rassen das Bruteimindestgewicht aufgeführt. Die Eier sollten also mindestens dieses Gewicht erreichen, bei jungen Hennen können die Eier oftmals noch leicht unter dem Mindestgewicht liegen, da sollte man schauen dass sich das Gewicht wenn nur leicht (maximal 5 Prozent, nach eigenen Erfahrungen) unter dem Mindestgewicht befindet. Brütet man immer zu leichte Eier, läuft man Gefahr, dass man die genetischen Anlagen für zu kleine Eier festigt, und das darf nicht das Ziel sein.


Etwas anders verhält es sich mit Eiern, die über 10 Prozent mehr als das im Standard festgeschriebene Mindestgewicht auf die Waage bringen. Das sollten sie, so heißt es, nicht tun. Bei einjährigen Hennen kann das noch stimmen, mehrjährige Hennen legen jedoch fast immer Eier, die viel schwerer sind als die im Standard erlaubten maximalen 10 Prozent. Würde man solche Eier ständig aussortieren, wäre es schwer mit der Linienzucht. Wir greifen ja bewusst auf ältere Hennen zurück um die Rassemerkmale zu festigen. Auch zeigt die Erfahrung, dass sich Küken aus zu schweren Eiern nicht zu überschweren Tieren entwickeln.


Form und Farbe müssen stimmen.


Runde, spitze und deformierte Eier gehören in die Küche und nicht in die Brutmaschine. Vor allem bei deformierten Eiern muss damit gerechnet werden, dass sie zwar befruchtet sind und sich darin ein Küken entwickelt, das sich dann aber meistens nicht daraus befreien kann.


Auch auf die Schalenfarbe sollte geachtet werden, denn auch diese ist im Standard formuliert. Wenn dort "dunkelbraun mit wenig Glanz" verlangt wird und das Ei zwar dunkelbraun, aber glänzend ist, dürfte man dieses Ei nicht bebrüten. Hierzu gehen die Meinungen allerdings auseinander. Und bisher konnte auch noch niemand erklären, welchen Einfluss die Schalenfarbe auf das spätere Tier hat.


Wichtig ist die Schalenbeschaffenheit. Aus Eiern mit zu dünner oder zu poröser Schale werden kaum gesunde Küken schlüüpfen. Es empfiehlt sich deshalb, die Eier zu schieren, also zu durchleuchten, bevor man sie in die Maschine legt. Da erkennt man zu poröse Schalen sehr gut, und auch kleine Risse sind erkennbar. Selbst wenn solche Eier befruchtet sind und sich darin Föten entwickeln, werden diese noch vor dem Schlupftermin absterben


Das Ziel müsste deshalb sein, Tiere zu züchten, die standardgemässe Eier legen.


Sehr gut geeignetes Brutei.Gleichmäßige Form, untere Seite Rund, obere Seite Spitzer. Gleichmäßige Schalenstruktur


Nicht geeignete Bruteier. Diese Eier sollten auf keinen Fall in die Brutmaschine eingelegt werden.


Lagerung der Eier bis zum Einlegen in die Brutmaschine


Dass stark verschmutze Eier nicht in die Brutmaschine gehören, müsste selbstverständlich sein. Im Kot können sich allerlei Krankheitserreger aufhalten, die auch die anderen Eier infizieren könnten. Es gibt gleich mehrere Krankheiten, die über das Brutei übertragen werden.
Nicht zu empfehlen ist das Waschen solcher Eier. Dadurch werden oft die Poren verstopft und das Ei luftundurchlässig, wodurch sich kein Küken mehr darin entwickeln kann.
Die Lagerung der Bruteier erfolgt an einem kühlen Ort, wo die Luftfeuchtigkeit genügend gross ist, Idealfall 12 bis 13 Grad warm und eine Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Sie sollten jedoch nicht im Kühlschrank gelagert werden. Man stellt sie auf das Spitze Ende in einen neuen Eierkarton, am besten einen aus Plastik, den man nach dem Eiersammeln waschen und desinfizieren kann. Gebrauchte Eierkartons sind zu meiden. Denn auch daran können noch Krankheitskeime haften. Die Eier sollten dann täglich, am besten mehrmals, gewendet werden, damit die Keimscheibe durch den Feuchtigkeitsverlust beim Lagern nicht an der Schale kleben bleibt. Man kann die Eierkartons auch schräg stellen und dann den ganzen Karton wenden, auch das erfüllt den Zweck.


Die Brut!

Zuerst müssen wir uns entscheiden wie wir unsere Eier ausbrüten wollen, zwei Möglichkeiten haben wir: Kunstbrut oder Naturbrut


Die Naturbrut: Wenig Arbeit, aber nicht planbar


Vorteile Naturbrut:


Der größte Vorteil der Naturbrut liegt darin, dass die Glucke den Löwenanteil der Arbeit erledigt. Während sie brütet, kümmern Sie sich drei Wochen lang um sie, sorgen also dafür, dass das Nest sauber ist und die Umgebung für sie stimmt. Um die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit kümmert sich die Glucke ebenso wie um die Aufzucht und Erziehung der Küken nach dem Schlupf. Die Tiere erlernen dadurch ein korrektes soziales Verhalten und erhalten zugleich auch die Anlagen für eine eigene spätere Bruttätigkeit. Erfahrungen von Züchtern zeigen, dass die Küken aus einer Naturbrut robuster sind als künstlich gezüchtete Tiere. Zudem ist oftmals die Schlupfrate bei der natürlichen Brut besser.


Allerdings hat die Methode auch zahlreiche Nachteile:


-Die Anzahl der auf einmal auszubrütenden Eier ist sehr stark begrenzt -bei den meisten Rassen sind es nicht einmal zehn Eier, die auf einmal bebrütet werden

-Sie können nicht planen, wann Sie Küken haben möchten, denn die Henne entscheidet selbst, wann sie sitzen bleiben will

-Der Bruttrieb beginnt bei den meisten Rassen erst im Frühjahr. Möchten Sie die Junghennen allerdings zu den meist im Herbst stattfindenden Ausstellungen mitnehmen, wird es zeitlich eng

-Es gibt Rassen, die "brutfaul" sind und sich nur selten dafür entscheiden, die Eier selbst auszubrüten. Ammenhennen sind hierfür eine mögliche Lösung

-Glucken, die brüten oder ihre Küken erziehen, legen keine Eier. Jede brütende Henne schmälert also Ihren Eierertrag

-Die Glucke kann die Eier verschmutzen oder beschädigen, so dass der Schlupf geringer ausfällt


Die Kunstbrut: Mehraufwand bezüglich Unterkunft und Wärmequelle


Vorteile Kunstbrut:


-Die Vorteile der Kunstbrut ergeben sich weitgehend aus den Nachteilen der Naturbrut:

-Beliebiger Zeitpunkt für den Brutbeginn wählbar (z. B. auch im Winter)

-Keine Unterbrechung der Legephase der Hennen

-Große Mengen Eier auf einmal ausbrütbar

-Die Küken ohne Glucke werden deutlich zutraulicher, wenn man sich ein wenig mit Ihnen beschäftigt z.B. gelegentlich geriebene Möhre oder gekochtes Ei reichen


Nachteile Kunstbrut:


-Zu den häufig angeführten Nachteilen der Kunstbrut gehören die Schlupfrate ,der Mehraufwand und das benötigte Zubehör

-Brutmaschine, Wärmequelle, Kükenheim


Für die meisten Rassegeflügelzüchter kommt nur die Kunstbrut in Frage. Bei der Kunstbrut spielt die Brutmaschine ein sehr wichtige Rolle. Es gibt Brutmaschinen von 40 Euro bis weit über 1000 Euro. Hier kommt es drauf an was man bereit ist auszugeben, jedoch sollte jedem bewusst sein das eine 40 Euro Styroporbox mit etwas Elektronik drauf nicht so genau und gut sein kann wie eine Profibrutmaschine.


Jedoch ist es egal welche Maschine man sich holt, man sollte sich nie blind darauf verlassen das die angezeigten Werte wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit passen. Diese sollte man immer wieder mal mit geeigneten Mitteln überprüfen. Kleine Abweichungen sind da nicht so tragisch, jedoch kenne ich Fälle da hat die Maschine z.B angezeigt 45 Prozent Luftfeuchtigkeit und in Wirklichkeit lag sie bei über 65 Prozent.Dies hatte zur Folge dass die Küken quasi in den Eiern ertrunken sind.


Umgebung zum Brüten

Die Temperatur im Brutraum ist fast so wichtig wie der Brutapparat selbst. Es ist ein kühler Raum mit gleichmäßigen Temperaturen gegenüber einem Raum mit Durchzug zu bevorzugen. Die ideale Temperatur ist zwischen 15 und 21 Grad, wobei die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht nicht mehr als 5 Grad ausmachen sollten. Der Raum sollte auch nicht wärmer als 21 Grad sein.


Die Brut


Im Brutapparat selbst ist die konstante Temperatur für Hühnereier unabdingbar.

-Bei einem Motorbrüter mit Ventilator sollte die Bruttemperatur bei 37,5 Grad liegen und ziemlich konstant eingehalten werden

-Bei einem einem Flächbrüter ohne Ventilator muss die Bruttemperator etwas höher bei 38-38,3 Grad liegen


Bei einigen Apparaten rät die Betriebsanleitung dazu, den Brüter einmal täglich zu öffnen, damit die Eier etwas abkühlen und Sauerstoff in den Apparat gelangt. Eine Empfehlung, die quasi direkt aus der Natur kommt. Schließlich verlässt die Henne beim Brüten auch ab und zu kurz zum Fressen und Trinken das Nest.


Der zweite wichtige Faktor ist die Luftfeuchtigkeit


Die Brut wird in drei Phasen aufgeteilt, die Vorbrut, Schlupfvorbereitung und die Schlupfbrut. In den ersten 17 Tagen (Vorbrut) herrscht mit 45 bis 55 Prozent eine geringere Luftfeuchtigkeit, diese wird dann am 18. Tag erhöht auf 65 bis 75 Prozent in der Schlupfvorbereitung und dann in der darauffolgenden Schlupfbrut auf 80 Prozent erhöht. Die normale Brutdauer betägt 21 Tage. Ab dem 19. Tag muss der Brüter unbedingt geschlossen bleiben um das Schlupfklima nicht zu zerstören.


Wendung der Eier

Sollte der Brüter keine automatische Wendung haben, müssen die Eier 3-4 mal am Tag gewendet/gedreht werden damit die Keimscheibe nicht festklebt und weiterhin mit Nährstoffen versorgt wird.Ab Tag 19 auf keinen Fall mehr Wenden.


Das Schieren der Eier


Unter Schieren versteht man das Durchleuchten der Bruteier mit einer speziellen Lampe (Schierlampe), um zu sehen, ob das Brutei befruchtet ist oder nicht. Ab dem 5. Bebrütungstag kann man bei hellschaligen Eiern schon das Herz als dunklen Fleck erkennen und die feinen Blutäderchen zeichnen sich ab.Zeitpunkte für das Schieren finden Sie in den Brutplänen



Unbefruchtetes Ei, das ganze Ei Leuchtet hell

Blutring, der Keim ist abgestorben

Normale Entwicklung des Kükens ca. 6 Tage


Brutfehler


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